Die Tierwelt - chinchillas
   
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Überblick über die Chinchillawelt

Ein Chinchilla kann bei artgerechter Haltung und liebevoller Pflege ganze 18 bis 22 Jahre alt werden. Da Chinchillas Gruppentiere sind, müssen sie mindestens zu zweit gehalten werden. Sie sind dämmerungs- bzw. nachtaktiv und sollten deshalb tagsüber relativ abgeschirmt von allem Lärm sein. Trotz allem passen die meisten Chinchillas sich aber dem Lebensrhythmus ihrer Halter an und haben rund um die Uhr immer wieder einmal kurze aktive Phasen. Chinchillas sind sehr neugierige und aufgeweckte Tiere, die allerdings einen ausgeprägten eigenen Willen haben. Sie sind friedlich, meist keck und werden zahm. Allerdings lassen sie sich nicht gerne festhalten.

Da diese Nager sehr bewegungsfreudig sind, brauchen sie eine große Voliere mit Kletter- und Springmöglichkeiten, die in unterschiedliche Etagen aufgeteilt ist.
Chinchillas machen relativ viel Dreck, da sie nicht stubenrein zu bekommen sind. Der Kot ist fest, wird aber gerade im Freilauf durch die viele Bewegung im Takt überall verteilt. Zur Fellpflege benötigen sie ein Sandbad mit sehr feinem Sand, der ohne entsprechenden Seitenschutz ebenfalls weiträumig verteilt wird.

Chinchillahaare sind sehr fein und werden in Schreckreaktionen und beim Fellwechsel abgestoßen. Deshalb können sie bei empfindlichen Menschen Allergien auslösen.
Das Chinchilla ist auch in den Fütterungsbedingungen nicht einfach zu halten. Von allen Heimnagern haben sie neben den Degus die strengste Diät zu halten. Frischfutter und Leckerchen dürfen nur selten und nach Verträglichkeit gereicht werden.

Einen kurzen, zusammengefassten Artikel finden Sie bei der Wikipedia unter Chinchillas.


Chinchillas dürfen niemals alleine gehalten werden
Chinchillas dürfen niemals alleine gehalten werden!

Ein paar Worte zum Thema Kinder und Chinchillas

Gerade die falsche Haltung durch fehlende Vorinformationen ist schuld daran, dass Chinchillas oft nach kurzer Zeit wieder abgeschafft werden! Warum? Wenn Nager falsch gehalten werden, dann erscheinen sie schnell als "langweilig" und haben ihren Haltern kaum etwas zu bieten - was bei einer artgerechten Haltung nicht der Fall wäre.

So ist ein einzeln gehaltenes Chinchilla zum Beispiel sehr still, weil ihm Artgenossen fehlen. Es sitzt einen großen Teil des Tages verstört und ruhig in einer Ecke und wenn jemand an den Käfig kommt, dann erscheint es, als hätte das Tier keine Lust wach zu werden. Oder das genau Gegenteil – die Tiere verlangen ständig nach Freilauf, zerlegen ihre Voliere und werden aggressiv, weil sie ihre Energie nicht los werden können. Solch ein Verhalten liegt nicht nur im Charakter der Tiere begründet, sondern auch an falschen Haltungsbedingungen und den Bedürfnissen der Tiere, die Halter leider oft nicht verstehen.
Deshalb meine Bitte an alle Erziehungsberechtigten: Bevor Sie Ihrem Kind den Wunsch nach einem eigenen Haustier erfüllen, informieren Sie sich zusammen über die Bedürfnisse des Tieres. So sind Chinchillas zum Beispiel Fluchttiere, die es überhaupt nicht mögen, wenn sie hochgenommen werden. Sie zappeln um sich zu befreien und können so schnell von großer Höhe (zum Beispiel den Armen) ungünstig Abstürzen.

Anders sieht die ganze Sache aus, wenn bei allen Familienmitgliedern die Chinchillaliebe ausgebrochen ist. Mit einer großen, tollen Voliere in einer ruhigen Ecke lässt sich eine Gruppe wunderbar ins Alltagsleben integrieren. Auch für Kinder. Sie können schauen was im Gehege los ist, sich mit den Bedürfnissen der Nager beschäftigen und bei ihrer Pflege helfen, ihnen im Freilauf zusehen, und das Gruppenverhalten kennen lernen... all das ist nicht für den eigenen Nachwuchs interessant und lehrreich, sondern bestimmt auch für den Freundeskreis Ihres Juniors.

Unabhängig von der Tierart denken sie als aufsichtspflichtiger Elternteil bitte immer daran, dass eigentlich Sie für das Tier verantwortlich sind, nicht ihr Kind! Sie müssen ihrem Kind unterstützend und lehrend zur Hand gehen, damit es den verantwortungsvollen Umgang langsam erlernt.
Auf Grund der Wendigkeit und Nagevorliebe müssen Chinchillas im Freilauf gut kontrolliert werden, was für das jüngere kindliches Denken noch nicht umzusetzen ist. Genauso müssen Sie eine tägliche Gesundheitskontrolle durchführen, da gerade Zahnprobleme und Verdauungsschwierigkeiten einem Kind nicht auffallen werden - Chinchillas verbergen es so lange wie möglich, damit die Gruppe sie nicht verstößt.

Bei Tieren, die solch ein hohes Alter erreichen können erlahmt das Interesse normalerweise irgendwann. Und sind sie dann bereit, den ehemaligen Kinderwunsch für die nächsten 15 Jahre weiter zu pflegen, während ihr Kind größer wird und auszieht?


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15 Jahre Chinchillahaltung, drei Kinder

In den letzten 15 Jahren habe ich zwei Kinder meiner Partner und meinen eigenen Sohn durch eine gemeine Lektion schicken müssen. Gerade ein Gitterkäfig verlockt kleine Kinder dazu, mit der Hand "Musik" zu machen. Sie schlagen auf den Gitterstäben herum und finden das unheimlich toll. Da bei mir in einem Fall selbst die intensivste Erklärung nichts nutzte, hat mein damaliger Bock die Sache irgendwann selbst geregelt. So mussten eins der Kinder sich mit meinem wütenden Chinchilla auseinander setzen - und nachdem der einmal zugebissen hatte, hatte das Kind seine Lektion endlich es verstanden.
Was will ich damit sagen? Wenn Kinder Tiere ärgern müssen Sie damit rechnen, dass auch die liebsten Tiere irgendwann anfangen sich und ihr Revier zu verteidigen. Und das kann man den Tieren nicht verübeln.
Mittlerweile sitzen meine Chinchillas in einem Holzkäfig mit Plexiglas und Gittereinsätzen. Alle (Besucher-)Kinder wissen, dass sie nicht in den Käfig dürfen. Der Käfig ist und bleibt nun einmal Tierrevier - und der Mensch hat ihnen diesen Freiraum zu lassen.

Mein Sohn ist heute (2007) fast 4 Jahre alt und nutzte im dritten Jahr jede Gelegenheit, sich an die Voliere zu schleichen. Inzwischen ist er relativ vorsichtig geworden - so vorsichtig, dass er sogar bei der Pflege einer Handaufzucht dabei sein darf. Wenn wir einmal nicht mit den Nagern beschäftigt sind kommt es manchmal vor, dass er laut kreischend beim Fangen spielen durch die Wohnung rennt und dabei ins Tierzimmer flüchten möchte. Trotz aller Verantwortung hilft nur eine geschlossene Tür, doch diesen Luxus können sich nicht viele Halter erlauben.

Noch vor einem Jahr war es anders. Sobald ich mal nicht hinsah, schnappte er sich irgend ein Leckerchen, um den Tieren etwas gutes zu tun. Um das zu verhindern musste ich die Dose mit artgerechten Snacks absichtlich neben der Voliere stehen lassen, damit die Chinchillas nichts ungeeignetes bekamen. Im Freilauf reagierte er auf ihr kitzelndes Fell sehr schreckhaft und hektisch. Trotzdem wollte er natürlich dabei sein.

Mit jetzt knapp vier Jahren ist er ein eigentlich sehr vernünftiges Kind geworden, wenn ich mir andere Kinder (ohne Haustiere) daneben ansehe. Heute fragt er und holt mich, wenn er etwas machen möchte oder beobachtet hat.

Es ist ziemlich schwer, kleinere Kinder an den Umgang mit Chinchillas zu gewöhnen. Als Elternteil muss man ständig dabei sein und ein Auge auf alles haben.

Knabberstangen, Drops und anderes

In jeder Zoohandlung bekommen Sie Kräcker, Knabberstangen und andere Leckereien für Ihre Chinchillas.
Doch obwohl die Tierindustrie mit speziell ausgewogenen Produkten wirbt, schaden fast alle als Leckerchen bezeichnete Sachen den Tieren mehr, als sie nutzen.
Beachten Sie bitte die Verpackungsaufschrift. Bindemittel sind vor allem Honig, zusammengepanschter Mehlkleister und ähnlich schreckliche Sachen. Das verarbeitete Getreide mit Süßungsmitteln und "Zusatzstoffen" eignet sich nicht für den empfindlichen Magen und Darm. Alle Knabberstangen und Drops sind in etwa so gesund wie Fastfood für uns. Und mit dem hohen Anteil an Zucker, Geschmacksverstärkern und Körnern etwa genauso unbekömmlich. Die Plastikaufhängungen, die teilweise noch imer verwendet werden, geben der negativen Abschreckung den letzten Schliff.

Wenn Sie Ihren Chinchillas etwas gutes tun wollen, verwöhnen Sie sie mit Kräutern und artgerechten Leckerchen, die sie inzwischen auch im Zoohandel bekommen! Nicht alle Produkte sind untauglich, was vor allem der Aufklärung von Vereinen zu verdanken ist, die heute zum Teil mit guten Firmen wie JR-Farm zusammen arbeiten. In höherer Anzahl unbekömmliche Dinge wie Knabberstangen, Müslimischungen, Waffeln und Drops sollten nur sehr wenig auf den Monat aufgeteilt verfüttert werden..

Nagersteine und Salzlecksteine sind bei einer artgerechten Ernährung nicht notwendig und sollten sogar vermieden werden, da ein übermäßiger Verzehr der Vitamine und Mineralstoffe gesundheitlich schaden kann. Tiere die sich zu sehr mit Mineralsteinen und ähnlichem beschäftigen, sollten ihn gar nicht bis nur stundenweise angeboten bekommen. Statt dessen sollte für einen anderen Beschäftigungsausgleich gesorgt werden.


Das Grundfutter besteht aus vernünftigen Pellets und Heu
Das Grundfutter besteht aus vernünftigen Pellets und Heu

Vitaminzusätze und Calciummangel

Möchten Sie dennoch mit Vitaminzusätzen arbeiten, dann streuen sie diese am besten über das hochwertige Futter. Calciummangel lässt sich schnell an den Schneidezähnen erkennen. Die Zähne sollten orange sein, wenn keine Unterversorgung vorhanden ist. Weiße Zähne sind durchaus ein Anlass zur Besorgnis. Gut geeignet sind zum Beispiel Futterkalk Zusätze, die viel Calcium und zusätzlich noch wichtige Vitamine wie Vitamin D oder Vitamin B enthalten.

Eine Zusatzversorgung ist bei einem vernünftigen Grundfutter und Kräutergabe aber normalerweise nicht nötig, da die Tiere ihren kompletten Bedarf damit abdecken können. Bei Vitaminzusätzen über das Wasser eht normalerweise unheimlich viel verloren.


Trinkwasser ist unverzichtbar

Viele Halter benutzen eine Nippeltränke zum einhängen. Chinchillas sind sehr lernfähig und haben schnell heraus, wie sie ans Wasser kommen. Bonus hierbei ist, dass kein Dreck und keine Bakterien ins Wasser gelangen können. Mittlerweile gibt es in den meisten Zoohandlungen peppige Flaschen aus Hartplastik, die nicht mehr ganz so leicht den Geist aufgeben wie ihre Vorgänger, allerdings immer noch sehr tropfanfällig sind. Nehmen Sie ruhig ein großes Exemplar, manche Chinchillas trinken sehr viel. Die Flasche möglichst außen am Käfig befestigen, aber die Tiere müssen immer an das Trinkrohr gelangen können und es darf sich auch bei gelegentlichem anstoßen nicht aus dem Käfiginneren drücken lassen. Kontrollieren Sie morgens und abends, ob das Rohr sich eventuell verstopft hat, um Ihren Nagern eine Austrocknung zu ersparen. In der Anfangszeit sollten sie ein kleines Tellerchen unterstellen, um zu sehen, ob die Tränke stark tropft. Oftmals kann man es auch an der feuchten Einstreu erkennen. Kennen Chinchillas keine Tränke oder sind Sie sich nicht sicher, dann bieten Sie Ihren Tieren unbedingt einen zusätzlichen Wassernapf an, um die Trinkwasseraufnahme in der Umstiegsphase zu gewährleisten.

Der Bedarf an Wasser ist Tagesform- und Bewegungsabhängig. Ganz zu schweigen von den Temperaturen. Es muss immer frisches Wasser im Käfig sein. Wenn ein Tier nicht dran gehen mag, ist es nicht weiter tragisch. So hat es allerdings eine Wahl. Vom reichlichen Wasserangebot ist noch kein Chinchilla gestorben, verdurstet allerdings schon.

Wer Wassernäpfe bevorzugt, der sollte schwere Steingutnäpfe mit einem geraden Rand wählen, die am besten etwas erhöht über der Einstreu stehen. Direkt auf dem Boden werden sie zu schnell verschmutzt, zu hoch besteht die Gefahr, dass Tiere sich verletzten wenn sie den Napf doch einmal hinunter schubsen.


Zahnabrieb sicher stellen

Chinchillazähne wachsen ständig nach und müssen deshalb abgewetzt werden, damit es nicht zu Missbildungen kommt.

Kommt es einmal zu Zahnfehlstellungen, kann das Chinchilla nicht mehr richtig fressen. Die Zähne können sich schlimmstenfalls ins Fleisch graben und schwere Entzündungen hervor rufen. Um das zu verhindern, sollte man von Anfang an auf genügend Nagematerial und ausreichend Heu achten. Denn ist das Gebiss erst einmal hinüber, dann bekommt der beste Tierarzt es nicht mehr hin. Zu lange Zähne können mit einer Spezialzange unter Narkose abgeknipst werden. Fehlstellungen der Backenzähne sind dagegen sehr schwierig und für das Tier oft schmerzhaft zu behandeln. Bei richtigen Fehlstellungen und Abszessen muss oft operiert werden. Und selbst diese radikalen Behandlungen helfen nicht auf Dauer. Einmal geschehen, müssen die Zähne regelmäßig fachmännisch kontrolliert und wahrscheinlich erneut gekürzt werden. Ein Dauerabo beim Tierarzt und der Bank. Zahnprobleme lassen sich nur von geübten Haltern frü feststellen. Sabern Ihre Tiere oder verweigern sie gar das Fressen, ist höchste Eile geboten. deshalb sollte man als halter ein Gewichtstagebuch führen und seine Tiere alle 14 Tage wiegen.

Hartes Brot eignet sich nicht für Chinchillas. Ihre Zähne brauchen schon etwas, was nicht so leicht zerbröselt. Das Brot wandert aufgeweicht in den Magen und vermittelt den Tieren lediglich ein falsches Sättigungsgefühl - die enthaltenen Salze und Gewürze sind schwer zu verdauen.

Das beste Nagematerial ist Heu, da die Tiere durch das ständige Kauen die Zähne optimal abnutzen (siehe dem Punkt Heu).

Äste von Hartholzbäumen eigen sich als wichtiges Zusatzmaterial hervorragend zum Zähne wetzen, optimal sind Apfel- und Haselnussholz, sowie Johannisbeere. Nicht aus der Nähe von Straßen bitte. Die Äste können ruhig noch Knospen und kleine Verästelungen haben, Steinobst sollte generell vermieden werden.

Äste sind zusammen mit der Rinde äußerst schmackhaft und dienen außerdem der Abnutzung der vorderen Zähne und als Beschäftigung. Momentan gibt es Diskussionen um die Verfütterung von Buche. Offenbar haben einige Tiere Probleme mit den in frischer Buche vorhandenen Gerbstoffen und können davon erkranken. Auch wenn es noch keine wissenschaftliche Belegung dafür gibt, sollten Sie davon absehen, frische Buche zu verfüttern. Nadelhölzer sind ebenfalls ungenießbar für Chinchillas und dürfen nicht verfüttert werden. Um den Chinchilladarm zu schonen, sollten sie die Äste ein paar Tage ablagern, damit das Laub antrocknen kann.

Richtige Nagersteine dürfen nur dann angeboten werden, wenn das Tier nicht zu intensiv an ihnen arbeitet. Nagersteine bestehen vor allem aus Calcium und können bei starker Aufnahme schnell zu einer Überversorgung führen, die schwere Krankheiten auslöst. Sofern ihre Nager einen Stein innerhalb von ein paar Tagen komplett zerlegen, sollten Sie bitte darauf verzichten und Alternativen anbieten - zum Beispiel Nagersteine aus getrocknetem Lehm. Anstelle der preislich gehobenen Nagersteinen kann man im Bauhandel für knapp ein, zwei Euro Y-Tong Platten besorgen, die sich prima mit dem Hammer zerschlagen lassen. Je mehr Kanten die Bruchstücke haben, desto besser. Im Zoohandel zahlen sie für einen formschönen Würfel von 5 x 5 cm aus gleichem Material schon 3 Euro. Doch auch hier gilt: Weniger ist besser!

Freilauf im Bad

Auf solche Gedanken kommen eigentlich nur unerfahrene Neuhalter, die ihre Chinchillas noch im kleinen Gitterkäfig halten. Lassen Sie sich gesagt sein: Der beste Freilauf für Chinchillas findet in einem artgerechten Freigehege mit Klettermöglichkeiten statt!

Badezimmer gelten beim Laien wegen den wenigen Möbeln, Nischen und Pflanzen sehr oft als optimales Freilaufgebiet. Man hat alles im Blick, die Fliesen kann man super absaugen und überhaupt. Kein aufpassen, kein wegjagen. Einfach herrlich. Aber: Fast jedes Badezimmer ist komplett gefliest und wenig beheizt. Selbst wenn die Luft warm ist - die Fliesen sind es nicht. Für Chinchillas ist das in etwa so, als wenn wir Menschen uns bei circa 8 Grad in kurzer Hose auf Beton setzen. Der Arzt wird sich nicht über ihre Erkältung wundern. Anders sieht das ganze bei Teppich aus. Aber wer hat schon Teppich im Bad? PVC isoliert ebenfalls etwas, aber nicht besonders gut. Bei heißem Sommerwetter ist ein kurzer Ausflug zur Abkühlung vielleicht noch akzeptabel, sofern der Boden durchgewärmt ist. Trotzdem gibt es für ein Chinchillas kaum etwas langweiligeres als ein Zimmer, in dem es keine artgerechten Beschäftigungsmöglichkeiten gibt. Von den Keimen an der Toilette, den Putzmittelresten am Wannenrand und benagten Kosmetikartikeln gar nicht zu reden.

Chinchillas gehören nicht in das Badezimmer! Da diese Situation bereits eine Verletzung der Würde des Tieres darstellt, soll hier nicht noch näher darauf eingegangen werden. Denn auf solch einen dummen Gedanken werden Sie hoffentlich nicht kommen.


Sichern Sie den Freilauf Ihrer Nager immer gut ab.
Sichern Sie den Freilauf Ihrer Nager immer gut ab.

Freilauf in der Wohnung

Freilauf ist extrem wichtig für Chinchillas. Die quirligen Nager sind stetig in Bewegung und legen bei entsprechendem Platz täglich eine beachtliche Strecke zurück. In einem kleinen Käfig können sie ihren natürlichen Bedürfnissen nicht nachkommen, da der Platz einfach nicht ausreicht. Deshalb muss ihnen als Ausgleich sehr viel Freilauf gewährt werden, am besten mehrere Stunden täglich. In dieser Zeit muss ihnen Wasser und Heu zur Verfügung stehen, dass sie bei Bedarf aufsuchen können. Optimal ist eine Einstiegshilfe in die Voliere, dass die Tiere bei Bedarf selber wieder zurück gehen können (zum Beispiel um ihre Pipi Ecke aufzusuchen).

Sofern Sie die räumliche Möglichkeit haben, sollten sie eine größere Zimmerecke abteilen und diese mit einem aufklappbaren Freigehege abzäunen. So haben die Chinchillas eine Ecke für sich, in der sie bei genügend Absicherung nichts dummes mehr anstellen können. Intelligente Tiere ziehen sich die Gitter allerdings zur Seite oder testen andere Fluchtmöglichkeiten aus. In der ersten Zeit erfordert ein Freigehege genauste Beobachtung, um sämtliche Tricks heraus zu finden und dagegen zu halten. Das Gehege muss außerdem ziemlich hoch sein, da die Nager ansonsten einfach darüber springen. Höhen von 50cm sind für sie kein Hindernis. Ihren Nagern dürfte eine abgegrenzte Fläche lieber sein, als der Freilauf in einem großen Zimmer, wo sie ständig bewacht und von Unsinn abgehalten werden müssen.

Eine feste Ecke kann mit Spielsachen eingerichtet werden, die artgerecht sind. So habe ich mir zum Beispiel eine tolle Kletterwand angelegt, die meine Chinchies heiß und innig lieben. Das ganze kann man unter den

Gefahren beim Freilauf

In jedem normalem Raum gibt es etliche Gefahren für Ihre Chinchillas, sofern Sie eine Zimmerhaltung haben, die kein Freilaufgehege mit umfasst. Sie können probieren, Ihre Fellknäule bei ungewünschten Aktivitäten kurzzeitig durch Klatschen oder Rufen zu verscheuchen, aber sie geben bestimmt nicht so schnell auf. Stetiges wegscheuchen bedeutet außerdem starken Stress für die Tiere und nicht selten gibt es ein aufmüpfiges Chinchilla, dass sich ganz schnell merkt bei welcher Aktion Frauchen und Herrchen ins Zimmer gerannt kommen.

Selbst ein bereits erkundetes Elektrokabel verliert seinen Reiz nicht. Ich habe mal eine Aufstellung gemacht, welche Gefahren und Unfälle am häufigsten passieren.

  • Grünpflanzen: Kein Nager kann dieser köstlichen Verlockung widerstehen. Dabei macht es für sich keinen Unterschied, ob es sich um eine giftige oder ungiftige Pflanze handelt. Viele Pflanzen verursachen bei den Tieren nach dem Fressen starke Magenkrämpfe. Kakteen am besten außer Reichweite bringen, solange die Tiere draußen sind. Das gilt übrigens auch für Tiere in Außenhaltung oder im Zimmergehege - klären Sie immer ab, ob die erreichbaren Pflanzen giftig sind!
  • Elektrokabel: Neben den Pflanzen wohl das beliebteste Spielzeug, um sein Frauchen und Herrchen in den Wahnsinn zu treiben. Viele Nager lieben es, die Ummantelung bis auf das Innenleben abzunagen. Folge ist schnell ein tödlicher Stromschlag oder fürchterliche Verbrennungen. Legen Sie Kabel am besten verdeckt, damit es erst gar nicht in die Versuchung kommt. Ich gebe zu, das ist schneller gesagt als getan. Im Baumarkt gibt es Kabeltunnel, die zwar nicht sehr dekorativ, dafür aber wirksam sind. Als letztes Mittel hilft wirklich nur aufpassen und ablenken.
  • Küche: Da gerade Nager sich wirklich sehr klein machen können, sollten Sie am besten absolutes Küchenverbot erteilen. Sonst kommen ihre Tiere auf die Idee, sich hinter oder unter Schränken zu verstecken. Zusätzlich kommen Sie an viele Gegenstände heran, an denen sie nichts zu suchen haben, wie zum Beispiel Messer und Scheren (Verletzungsgefahr!) oder Obstteller (bitte nicht in Selbstbedienung!).
  • Schränke: Am besten verschlossen halten. Erstens besteht die Gefahr, dass Sie Ihre Tiere aus versehen einsperren und zweitens bekommt das auch allen im Schrank befindlichen Sachen besser.
  • Reinigungsmittel: Auch hier gilt die "Kleinkinderregelung". Nie in Reichweite, weil sie hochgiftig sind.
  • Tischgegenstände: Kleinere Gegenstände vom Tisch entführen, um sie in Ruhe zu bearbeiten, kann ein weiteres Hobby Ihrer Tiere werden, sofern sie heran kommen. Dazu gehört so was alltägliches wie der Aschenbecher in dem die alten Kippen liegen, genauso wie zum Beispiel ein Radiergummi. Manchmal wird sogar die ganze Schachtel Zigaretten verschleppt. Es ist meist ein übles Versteckspiel, bis Sie diese Gegenstände wieder bekommen.
  • andere Tiere: Hund oder Katze gehören beim Freilauf nicht in das gleiche Zimmer. Es kann zwar eine zeitlang gut gehen, aber ein gutes Verständnis zwischen zwei unterschiedlichen Tierarten ist nicht selbstverständlich.

Krankheiten: Verstopfung beim Chinchilla

Verstopfung tritt meist bei falscher Ernährung oder Futterumstellung auf. Die Kotbällchen werden kleiner, trockener und seltener. Kann das Chinchilla seinen Ballast nicht mehr entladen, kommt es zu ziemlich schlimmen, schmerzhaften Bauchkrämpfen bis hin zum tödlichen Darmverschluss, da der Stopfdarm nicht mehr korrekt arbeiten kann.

Was ist ein Stopfdarm?

Im Prinzip bedeutet ein Stopfdarm, dass oben kontinuierlich etwas nachgeschoben werden muss, um unten etwas hinaus zu schieben. Ein Chinchilla Darm hat kaum eine eigene schiebende Bewegung, wie es beim Menschen der Fall ist. Bekommt es mehrere Stunden nichts zu fressen, kommt die Verdauung zum erliegen. Der Kot im Darm trocknet aus, bildet eine Blockade und kann nicht mehr ausgeschieden werden. Deshalb ist es extrem wichtig, dass Chinchillas immer Fressen zur Verfügung stehen haben. Heu muss immer vorhanden sein und auch in einem Zustand sein, der von den Tieren akzeptiert wird. Doch auch mit genügend Futter kann es zur Verstopfung des Darms kommen.

Verstopfung habe ich bei meinen Chinchillas leider schon oft gesehen, allerdings fast jedes Mal wieder mit Hilfe von Hausmitteln in den Griff bekommen. Es tat mir in der Seele weh, wenn ein Chinchilla die Hinterbeinchen hoch gedrückt hat, um ganz langsam und schmerzhaft ein kleines kaum erkennbares Köttelchen hervor zu pressen oder mit deutlich erkennbaren Bauchschmerzen in der Ecke saß. Aber nicht immer ist es so offensichtlich. Gerade in einer Gruppe von Tieren fällt es kaum auf, wenn ein Chinchilla plötzlich keinen Kot mehr absetzt. Eventuell merken Sie erst im Endstadium am Verhalten Ihres Tieres, das etwas nicht in Ordnung ist. Hier ist es bereits oft zu spät, um einzugreifen. Deshalb sollten Sie täglich einen gewissen Teil Ihrer Zeit damit verbringen, die einzelnen Nager und ihre abgesetzte Losung zu beobachten.

Bemerken Sie kleine zusammenhängende "Köttelchenketten" in der Voliere oder ist die frische Losung beim zusammendrücken zwischen den Fingern hart und brüchig, ist schnelle Hilfe nötig. Sind Sie sich nicht sicher, lassen Sie den Nager alleine in einem sauberen Zimmer laufen und beobachten Sie, wie viel und in welcher Form Kot abgesetzt wird.

Tasten Sie bei einem Verdacht außerdem den Bauch ab. Er könnte hart und aufgebläht sein. Außerdem lässt der Hunger nach, wenn die Tiere unter Verstopfung leiden. Erst im Endstadium werden sie träge und mögen nicht einmal mehr zum Halter kommen, um sich ihre artgerechten Snacks abzuholen.


Generelles zum Futter

Der Verdauungstrakt des Chinchillas ist vielleicht der größte gesundheitliche Schwachpunkt dieses Tieres. Chinchillas müssen recht karg ernährt werden und dürfen nicht mit Leckerchen wie frischem Obst und frischen Kräutern verwöhnt werden. Nicht jedem Halter fällt es leicht, sich daran zu halten und die Chinchillas nehmen angebotene, falsche Futtergewohnheiten natürlich liebend gerne an. Die Folge davon sind Durchfälle oder starke Verstopfungen. Als sehr extremes Beispiel hierfür vielleicht folgendes: Es gibt Fälle, in denen die Marke der Pellets beim Kauf gewechselt wurde, also von einer gewöhnten Marke direkt ohne Umstellung zu einer ungewohnten Marke.
Auch wenn auf all diesen Produkten Chinchillapellets drauf steht, ist die Zusammensetzung von Firma zu Firma unterschiedlich und das alleine kann schon zu Darmproblemen führen. Eine Kleinigkeit, die man unter normalen Umständen gar nicht in Betracht ziehen würde, die für ein Chinchilla allerdings schon schwerwiegende Folgen haben kann.

Auch wenn es schwer fällt, halten Sie sich an den artgerechten Futterplan ihrer Chinchillas und spielen Sie nicht damit. Selbst die meisten für Chinchillas ausgewiesenen Knabberstangen und Co schaden den Nagern, wenn sie regelmäßig verfüttert werden. Sie selber können ohne ein Auftreten von Verdauungsproblemen kaum erkennen, wie diese gut gemeinten Fett- und Zuckerhaltigen Knabbersachen auf Ihre Tiere wirken. Es ist richtig, dass keine sofort sichtbaren Schäden auftreten, aber es kann immer noch zu Langzeitschäden wie Verfettung der Leber kommen, die dann für den frühzeitigen Tod des Tieres verantwortlich sind.

In der ursprünglichen Heimat der Chinchillas, den Anden, leben sie in einer sehr kargen Steppe, in der sie tatsächlich nur wenige Kräuter und Sträucher ergattern können, die ihrem empfindlichen Magen bekömmlich sind. Deswegen müssen wir als Halter uns nach der natürlichen Ausrichtung des Speiseplans richten, wenn wir den Tieren nicht schaden wollen. Verfüttern Sie als Hauptfutter Heu, dazu täglich ein hochwertiges Pelletfutter.


Mangelnde Bewegung verringert Darmtätigkeit

Eine weitere Ursache und oft ein Mitläufer zu anderen Ursachen ist zu wenig körperliche Bewegung. Um den Verdauungstrakt richtig in Schwung zu bringen, braucht ein Chinchilla Bewegung. Dazu gehört eine abwechslungsreiche Käfiglandschaft, genauso wie ausreichend Freilauf.

Ist die Verstopfung erst einmal akut, ist das leichter gesagt als umgesetzt, denn die Nagetiere mögen wegen den Schmerzen kaum noch laufen und nutzen jede Gelegenheit, um sich in ein stille Ecke zu verziehen und sich zusammen zu kauern. Solange sich das Chinchilla nicht im Endstadium einer starken Verstopfung befindet, treiben Sie es ein wenig an und probieren Sie, es irgendwie zu motivieren.


Erste Hilfe - Soforthilfe

  • Probiotika beziehungsweise Lactobazillen. Hängt der Darm, dann nimmt auch die Darmflora schaden. Doch ohne sie kann sich die Darmfunktion nicht mehr regenerieren. Unterstützen Sie Ihre Tiere regelmäßig mit Mitteln, die stärkend für den Aufbau des Darms sind. Dabei handelt es sich um Mittel wie Bird Bene Bac, SymbioPet oder PT12. All diese Mittel können Sie beim Tierarzt beziehen oder sogar über Apotheken bestellen.
    In schlimmen Fällen oder wenn die Verstopfung öfters auftritt, sollte eine zweiwöchige Kur mit einem dieser Präparate durchgeführt werden.
  • Bei den ersten Anzeichen einer leichten Verstopfung (und auch mal so zwischendurch) kann man ein paar Tropfen Apfelessig ins Trinkwasser geben.
  • Bewegung und Freilauf bis zum umfallen. Mindestens zwei Stunden am Tag.
  • Bauchmassagen im Uhrzeigersinn, mit sanftem Druck. Dabei den Körperkontakt möglichst wenig unterbrechen und immer nur in eine Richtung kreisend massieren. Nach einiger Zeit merkt man, wo die Verstopfung sitzt. Diese Knubbel können dann noch einmal einzeln und gezielt gelöst werden. Eine Massage kann schon mal eine halbe Stunde dauern und sollte mehrmals am Tag durchgeführt werden.
  • Wärme in Form von Wärmelampen, Heizmatten oder Wärmekissen. Wärmelampen können in passendem Abstand von Außen in die Voliere leuchten. Heizmatten (zum Beispiel 8 Watt aus dem Terraristikzubehör) können unter eine Käfigwanne oder Transportbox gelegt werden. Dabei darf der Boden nicht komplett gewärmt werden, sondern nur eine Teilfläche. Wenn Ihr Chinchilla kaum nagt, können Sie ihm ein handwarmes Körnerkissen in einem doppelt gefalteten Geschirrtuch anbieten.
  • Kotuntersuchungen beim Tierarzt durchführen lassen, um Bakterien, Pilze oder Parasiten ausschließen zu können.
  • Heudiät einhalten und nichts anderes mehr verfüttern. Wenn die kranken Tiere nicht mehr selber fressen oder nur noch schlecht, kann zusätzlich CriticalCare zur eigenen Aufnahme oder per oraler Zwangsfüterung angeboten werden.
  • Statt Trinkwasser sollten Sie bis der Durchfall deutlich besser ist Fencheltee anbieten. Tee aus ganzen Körnern setzt nicht genug Wirkstoffe frei. Entweder Sie zerkleinern die Körner vorher selber oder nehmen einen etwas hochwertigeren Tee wie zum Beispiel den Bio - Fencheltee der Firm Hipp (Beutel). Der Tee sollte mehrere Stunden ziehen und kann notfalls bei angeschlagenen Chinchillas per Spritze beigefüttert werden.
  • Blähungen können mit Sab simplex oder Lefax gemildert werden. Morgens und abends je nach Bedarf zwei bis drei Tropfen, notfalls mit Tee gemischt aus der Spritze (ohne Nadel).


Eigene Erfahrungen

Jeder Chinchillahalter hat mehrmals im Jahr mit Verstopfungen zu kämpfen. Bemerkt man es nicht schnell genug, kann es tödlich enden. In über 15 Jahren mit Chinchillas habe ich viel davon mitbekommen und alle Hausmittelchen probiert und jeden Trend mitgemacht. Heute habe ich meinen Weg gefunden, mit dem ich seit inzwischen zwei Jahren problemlos fahre.

Leider hat es eins meiner Tiere noch das Leben gekostet, denn diese Lösung ergab sich erst im erbitterten Kampf um ein Chinchillaweibchen mit einem Darmverschluss. Kurz nach ihrem Tod erkrankte ein weiteres Tier der Gruppe mit gleichen Symptomen, und um es nicht auch noch zu verlieren, ließ ich das erste Mal eine Kotuntersuchung machen. Es wurde ein starker Hefepilzbefall und Würmer festgestellt, was behandelt werden konnte. Kotuntersuchungen gehören für mich inzwischen zum halbjährlichen Standard.

Die Darmflora all meiner Chinchillas war zu diesem Zeitpunkt eine Katastrophe. Ständig musste ich gegen Durchfall oder Verstopfung kämpfen, was alle Beteiligten stresste. Außerdem wurden viele andere Krankheiten wie Schnupfen mitgenommen du die Tiere magerten ab.
Bird Bene Bac brachte überhaupt nichts mehr.

In einem meiner etlichen Telefonate mit anderen Chinchillahaltern bekam ich SymbioPet empfohlen und besorgte es mir. Ich habe damit eine komplette Darmsanierung bei meinen Nagern durchgeführt und eine mehrwöchige Kur damit durchgehalten. Seitdem habe ich kaum noch Verdauungsprobleme bei meinen Chinchillas.

Ich kann nur allen Tierhaltern raten, ihre Tiere auf die gleiche Art zu unterstützen. Der Darm ist der Mittelpunkt des Immunsystems. Gerade bei Chinchillas erledigen sich damit nicht nur Verdauungsprobleme, sondern auch Folgeerscheinungen. Vitamine und Mineralien können wieder optimal verwertet werden und die Tiere bleiben im gesamten deutlich gesünder.


   
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